Verlegen von Hohlkammerplatten und Doppelstegplatten

 

Lange Freude an Ihrer Überdachung aus Doppelstegplatten haben Sie nur, wenn Sie bei der Verlegung diese wichtigen Hinweise beachten!

Hohlkammer- und andere Kunststoffplatten unterliegen einer Wärmeausdehnung.

Sie können deshalb nicht fest verlegt werden, sondern müssen „schwimmend“ befestigt werden. Die je nach Material auftretende Wärmeausdehnung beträgt ca. 3-4 mm bei einer Breite von 1m. Bei einer Plattenlänge von 6m muss mit einer Ausdehnung von bis zu 18 mm gerechnet werden.

Das von uns vertriebene ThermoClipSystem verhindert auftretende Spannungen und damit ein verwerfen der Platten bei planer Verlegung.

Verwenden Sie eine Unterkonstruktion aus Eisen oder Aluminium, auch eine Konstruktion aus Holzleimbindern ist möglich. Normale Holzbalken sind nicht geeignet. Sie werfen und verziehen sich unter dem Einfluss von Feuchte und Temperatur und führen somit zu Undichtigkeiten

Achten Sie bei der Planung auf eine ausreichende Dachneigung von mindestens 5°, in gleicher Richtung wie die Stege. Das macht auf einen Meter Länge 9 cm Gefälle. Nur so ist eine ausreichender Wasserabfluss und eine leichte Selbstreinigung der Platten gewährleistet.

Wenn sie Acryl-Hohlkammerplatten verlegen wollen, ist die Unterkonstruktion unbedingt mit einem hellen Anstrich zu versehen um einen möglichen Hitzestau und damit eine Beschädigung der Platten zu vermeiden. Dies ist bei Polycarbonatplatten wegen der höheren Temperaturbeständigkeit nicht nötig

In jedem Fall sollten die Anstriche gut abgelüftet sein damit Lösungsmitteldämpfe die Platten nicht angreifen.

Beachten Sie die örtlichen Bauvorschriften von Sparrenabstand, Dachneigung, Sogsicherungen etc bei Ihrer Planung der Unterkonstruktion! Als Richtwert für den Normalbereich 0-8m Höhe gilt 750N/m2 Schnee bzw. Windlast.


Achsenmaße für die Querpfetten:

Plattenbreite

Abstand

980 mm

1010

1200 mm

1230

 

Nachdem die Unterkonstruktion geplant ist, kann mit der Montage der Aluminium Unterprofile begonnen werden.

Bei Metallunterkonstruktionen kann anstelle des Alu-Universal-Profils das Riefenauflageband schwarz bzw. weiß coextrudiert verwendet werden.

Bohren Sie in die Anbohrrinnen des Unterprofils, die sich rechts und links neben den beiden Mittelstegen befinden, Löcher. Diese in einem wechselseitigen Abstand von ca. 0,3m bis 0,5m, in der Größe ihrer Befestigungsschrauben.

Bei Aluminium-Unterkonstruktionen können Sie sich das Vorbohren sparen und „selbst bohrende Schrauben“ verwenden. Schrauben Sie nun das Profil mit VA-Schrauben, keine verzinkten verwenden, auf die Unterkonstruktion. Anschließend alle Späne entfernen!

Setzen Sie nun den weißen Kunststoff-Thermokern ein und schlagen Sie diesen von oben in das Aluminium-Unterprofil.

Dazu legen Sie ein kräftiges, glattes Holzstück als Schutz auf den Kunststoff-Thermokern.

Beginnen Sie am oberen Profilende und schlagen mit einem ca. 400 Gramm schweren Hammer den Thermokern in Abständen von 10 cm mit kurzen kräftigen Schlägen in das Unterholz. Vorsicht: Profil nicht beschädigen!

Prüfen Sie, ob der Thermokern lückenlos in das Unterprofil eingerastet ist.

Um einen stabilen Abschluss zu bekomme, werden an den beiden äußeren Profilen zwei Kerne eingesetzt.



 

Für Acryl-Hohlkammerplatten empfehlen wir die coextrudierten, weißen Gummidichtungen.

Für Polycarbonat-Hohlkammerplatten können Sie wahlweise schwarz oder weiß coextrudierte Gummidichtungen verwenden.

Der cremefarbene Farbton der coextrudierten Gummidichtungen ist produktionsbedingt und normal.

Beim Einschieben der Gummidichtungen, diese mit etwas Wasser, nicht mit öl oder silikonhaltigen Mitteln, anfeuchten um das Einziehen zu erleichtern. Achten Sie darauf, die Dichtung nicht zu dehnen oder zu stauchen, damit dies später nicht durch die Rückstellkräfte die Lage der Platten verändert und zu Undichtigkeiten führt.

Passen Sie nun die Platten so ein, dass auf beiden Seiten neben der Platte noch ca. 5-8 mm. Platz ist. Falls nötig, die Platten in Stegrichtung schmaler schneiden. Dies muss max. 3mm neben einem Steg geschehen. Ansonsten ist ein U-Profil seitlich einzusetzen.

Nach dem Sägen sollten die Kammern gründlich durch ausblasen gereinigt werden. Hier zu nur saubere, öl und wasserfreie Pressluft verwenden.

Die Platten werden zum Transportschutz grundsätzlich mit Schutzfolie geliefert. Diese ist nur für den Transport und die Montage gedacht und muss unbedingt vor der Montage an den Stellen entfernt werden, wo die Platte aufliegt. Nach Fertigstellung ist die Folie komplett zu entfernen.

Die obere, hoch liegende Seite der Platte mit den Öffnungen sollte mit Aluminium Klebeband verschlossen werden um das Eindringen von Feuchtigkeit und Ungeziefer zu vermeiden. Außerdem würde hier die erwärmte Luft austreten. Hierauf wird ein Profil zur Aussteifung aufgesteckt.

Die unteren Öffnungen der Platte werden mit einem Aluminium-Gewebefließ verschlossen, das für eine Belüftung des Profils sorgt.



Eine Kondensatbildung in den Kammern ist trotz aller Vorkehrungen nicht völlig zu vermeiden. Das Regenabtropf-Profil mit Tropfnase aus Aluminium auf die Vorderkante stecken. Dieses Profil stabilisiert die Platte und ist unbedingt erforderlich.



Achten Sie darauf, dass vor dem Aufbringen der Aluminiumfolie eventueller Sägegrat und die Schutzfolie, aus diesem Bereich entfernt werden.

Die so vorbereiteten Platten werden nun auf das, auf die Unterkonstruktion montierte Profil, gelegt. Vergewissern Sie sich, dass die UV-geschützte Seite der Platte nach oben gerichtet ist.

Diese ist durch einen Aufdruck auf der Schutzfolie gekennzeichnet.

Die Platten dürfen auf keinen Fall an einen Thermokern anstoßen. Das obere Aluminiumprofil mit den eingezogenen Dichtungen auf den Thermo-Kunststoffkern legen und mit dem Holzstück und Hammer von einem Ende beginnend, fest schlagen.
Darauf achten, das der Thermokern sauber in das Aluminium Profil einrastet und die Dichtung glatt auf der Hohlkammerplatte aufliegt

Bringen Sie am unteren Ende des Unterprofils den Befestigungswinkel mittels zweier Nieten oder Schrauben an .

Die Platten dürfen nicht begangen werden! Legen Sie Bohlen quer über die Aluminiumprofile, so dass die Hohlkammerplatten nicht belastet werden.

Montieren Sie das Wandanschlussprofil so, dass die Gummidichtung des Profils gleichmäßig auf den Platten aufliegt. Schneiden Sie die Gummidichtung im Bereich der Profile ein.


 


Massivplatten mit Thermokern
Bei der Verwendung von Massivplatten ist der Aufbau dem der Hohlkammerplatten, bis auf die verwendeten Dichtungen, gleich.  Gummidichtungen für Hohlkammerplatten sind nicht in Verbindung mit Massivplatten zu verwenden, da keine ausreichende Klemmwirkung erzielt werden kann. Für Massivprofile gibt es deshalb besondere Gummidichtungen.

Montage von Massiv- und Hohlkammerplatten auf Metallunterkonstruktionen
Bei Metallunterkonstruktionen kann anstelle des unteren Alu-Universal-Profils das Riefenauflageband schwarz bzw. weiß coextrudiert verwendet werden.

Legen Sie dann die Platten auf Riefenauflageband und richten diese winkelig aus.

Der Abstand der Plattenkanten zum Mittelpunkt der Riefenauflageband sollte 12 mm nicht unterschreiten.



Legen Sie nun das Oberprofil deckend auf das Riefenauflageband.
Sichern Sie die Platten und das Oberprofil gegen Verschieben mittels einiger Schraubzwingen.

Bohren Sie mit einem 5-mm-Bohrer im Abstand von jeweils ca. 30 mm mittig durch das Aluminium Oberprofil.

Bei einer Metall-Unterkonstruktion wird auch diese mit durchgebohrt.

Das Oberprofil wird nun mit VA Schrauben und anvulkanisierter Dichtung mit dem Unterbau verschraubt. Die anvulkanisierte Dichtung ist der Indikator für das richtige Anzugsmoment. Wenn die Dichtung leicht als Wulst unter dem Metall austritt, ist die Schraube richtig angezogen. Zu starke Kräfte verformen das Oberprofil und können die Platten beschädigen.

Bei starker Dachneigung sollte ein Aluminium-Winkel an der Vorderkante ein herausrutschen der Platten verhindern.

An den beiden Außenseiten wird ein jeweils 20mm breiter Streifen des Plattenmaterials als Abschluss benötigt.

Pflegen sie die Platten nur mit Wasser und einem Spülmittel und vermeiden Sie dabei Kratzer.
 


Die obigen Hinweise sind nicht nur Material-, sondern auch Konstruktion- und verarbeitungsabhängig.

Eine Gewähr für die Ergebnisse bei der Anwendung der Produkte können wir nicht übernehmen.

Wir bitten Sie, die Verwendung von Thermo-Clip den jeweiligen besonderen Verhältnissen anzupassen und sie vor der Anwendung zu testen.

Technische Änderungen vorbehalten.


 


home